Auch 2025 war die HIAA wieder prominent auf der H2 Convention in Linz vertreten. In einem Panel am ersten Veranstaltungstag diskutierten HIAA-Vertreter vor rund 50 Wasserstoff-Expert:innen die Herausforderungen und Chancen des H2-Import-Hochlaufes für Österreich. Am Folgetag gab die von HIAA gehostete Info Session „Die Entwicklung der Importkorridore“ 50 Interessierten Einblicke in aktuelle Entwicklungen bei den fünf Korridoren nach Zentraleuropa.

H2-Import-Hochlauf: Gemeinsame Strategien für Up-, Mid- und Downstream

Im Panel „Herausforderungen und Chancen des H2-Import-Hochlaufes für Österreich“ diskutierten Manuel Beschliesser (LAT Nitrogen), Franz Helm (VERBUND) und Jonas Heilhecker (bayernets) unter Moderation von Marco Reiser (Guidehouse) die aktuell größten Herausforderungen und zeigten gemeinsame Lösungen für die Bereiche Up-, Mid-, und Downstream auf: Upstream braucht staatliche Garantien, um die Finanzierungskosten zu senken, gleichzeitig gibt es noch technische Herausforderungen zur Flexibilität zu klären. Die Midstream-Infrastruktur benötigt einen funktionierenden Finanzierungsmechanismus für ein Kernnetz, um finale Investment-Entscheidungen treffen zu können. Hier zeigt Deutschland vor, wie die entsprechende Regulierung aussehen kann. Trotzdem braucht es aber Up- und Downstream-Signale, um die Infrastruktur aufzubauen. Abnehmer wiederum bedürfen einer langfristigen Planungssicherheit durch passende Regulatorik sowie die Entwicklung von entsprechenden Märkten mit Green Premium. Eine Erreichung der gesetzten Ziele ermöglicht die Dekarbonisierung Österreichs und eine diversifizierte, grüne Energieversorgung. 

Wasserstoffdrehscheibe sichern: Österreichs Anbindung an europäische Importkorridore

In der HIAA Info Session „Die Entwicklung der Importkorridore“ stellten Bernhard Pribyl-Kranewitter (VERBUND), Erich Lugbauer (GCA), Klaus Hofstadler (LAT Nitrogen) und Johannes Jungbauer (Wiener Stadtwerke), moderiert durch David Gräf (Guidehouse), die Chancen für Österreich als Wasserstoffdrehscheibe heraus und sprachen über die aktuellen Entwicklungen bei den fünf möglichen Korridoren nach Zentraleuropa. Außer Streit steht, dass es grundsätzlich Importe braucht, da eine lokale Produktion der erwarteten Wasserstoffmengen den Strombedarf in Österreich verdoppeln würde. Die Entwicklung im Südkorridor ist vielversprechend – es finden laufend trilaterale Gespräche auf politischer Ebene statt. Der Ostkorridor bietet viele Chancen, gilt aktuell aufgrund der geopolitischen Situation jedoch als schwierig. Die Anbindung an das deutsche Netz ist im Hochlauf für Exporte Richtung Deutschland realistisch, langfristig können hierdurch auch Importe aus dem Nord-, West-, und baltischen Korridor erreicht werden. Konsens war, dass Österreich jetzt handeln muss, um die Anbindung an die Importkorridore sicherzustellen und zu gewährleisten, dass die Korridore nicht an Österreich vorbeiführen. Wenn es Österreich schafft, sich wie beim Gas auch als Drehscheibe für Wasserstoff zu positionieren, bringt dies viele Vorteile mit sich: von der Verfügbarkeit von günstigen Importvolumen über die Diversifizierung der Energieversorgung bis hin zur Stärkung der Rolle des Wirtschaftsstandorts Österreich in Europa.

Hier finden Sie die Unterlagen zur HIAA Infosession zum Download: 

Entwicklung der Importkorridore (PDF, ca. 950KB)

Eine Einschätzung der HIAA
27. November 2025